Ilse Dörrsam

Mein Name ist Ilse Dörrsam.

Ich bin als echte „Pirmasenserin“ im Jahre 1928 in Rodalben geboren.
Im Alter von 3 Jahren bin ich mit meinen Eltern in die für uns damals noch große und schöne Stadt Pirmasens gezogen. Wie aus meinem Geburtsdatum ersichtlich, verbrachte ich einen beträchtlichen Teil meines Lebens in der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit.

Meine Schulzeit begann 1934 mit dem Besuch der Volksschule und später der Mädchenoberrealschule in Pirmasens. Als 1939 das unselige Ereignis „Krieg“ eintrat und unsere Heimatstadt evakuiert wurde, änderte sich alles! Auch die ersten schulischen Veränderungen für uns fingen an.

Durch die monatelange Schulausfallzeiten und den Wechsel in fremde Schulen war unsere Schulausbildung ab jetzt uneinheitlich und unübersichtlich geworden. Es folgten lange Ernteeinsätze auf Bauernhöfen in der Umgebung.

Ab 1941 besuchte ich die Lehrerbildungsanstalt in Speyer, die aufgrund des Kriegsendes kurz vor meinem Abschluss-Examen geschlossen wurde. Damit war meine Lebensplanung und mein größter Wunsch „Lehrerin zu werden“ beendet.

Da nach unserer Meinung in Bayern die besseren Ausbildungsmöglichkeiten für uns bestanden, beschlossen meine Schulfreundin und ich, unseren weiteren beruflichen Weg dort fortzusetzen. So begann ich meine Ausbildung als Praktikantin und Schülerin in einem Kinder- und Säuglingsheim und einem Kinderkrankenhaus in Bad Tölz, Tützing und Bayreuth. Meine 4jährige Ausbildungszeit schloss ich ab mit einem Examen als „Kindergärtnerin“ und „Kinderkrankenschwester“.

Diese schöne Ausbildungszeit, die ich in Bayern erlebte, machte aus mir einen „Ur-Bayern-Fan“ mit einer großen Liebe für Land und Leute!

Der frühe Tod meines Vaters, der mich in meiner Ausbildungszeit finanziell unterstützte, veranlasste mich, zu meiner in Pirmasens verbliebenen restlichen Familie zurückzukehren.

Hier entschloss ich mich, vorübergehend als Angestellte beim Postamt Pirmasens zu arbeiten. Nach einigen Verwaltungslehrgängen mit Diplomen und Urkunden wurde ich in das Beamtenverhältnis übernommen. So wurden aus der anfänglich geplanten Übergangslösung „43“ schöne und interessante Dienstjahre beim Postamt Pirmasens.

Als „Diplom-Verwaltungswirtin“ ging ich in den Ruhestand.

Obwohl ich die Beamtenlaufbahn nie anstrebte, bin ich heute eine mit meinem Lebenslauf zufriedene alte „Rentner-Pensionistin“. Ich habe das große Glück, einer Rentnergeneration anzugehören, der ein früherer Minister vollmundig versprochen hat „Die Renten sind sicher“. Dass dies so bleibt, ist der große Wunsch, den ich für unsere Kinder und Enkel habe!