Erlebnisse während der Bahnfahrt

Einmal im Monat fährt Johanna mit der Deutschen Bundesbahn zu ihren Enkeln nach Düsseldorf, um gemeinsam Zeit miteinander zu verbringen. Sie freut sich darauf ihre Tochter und alle 3 Enkelkinder wiederzusehen. Jedes Mal ist Johanna sehr aufgeregt, ob sie alle Anschlüsse der Bahn erreicht und sie rechtzeitig an ihrem Zielort ankommt. Denn sie möchte die Zeit mit ihren Lieben voll ausschöpfen.

„Prima“, denkt Johanna, sie hat ihren ersten Zug erreicht, der nach Kaiserslautern fährt“. In Kaiserslautern kommt sie rechtzeitig zu ihrem nächsten Gleis. Dort stehen eine Menge Menschen und sie fragt sich, ob alle mit dem TGV -der französische Schnellzug -nach Mannheim wollen. Das würde dann sehr eng werden. Nein, es ist die Regionalbahn, die die meisten Reisenden nutzen. Der Bahnsteig wird leerer und sie ist darüber erleichtert.

Bisher war keine Fahrkartenkontrolle. Johanna überprüft genau ihre Reiseverbindung, obwohl sie diese Verbindung schon oft genutzt hat. Ihre Fahrkarte, ihre Bahncard und ihr Personalausweis findet sie mit freudiger Aufgeregtheit nach etwas suchen in ihrer gutgefüllten und gepackten Handtasche. Alle wichtigen Papiere für die Zugfahrt sind da.

„Gott sei Dank“, denkt sie.

Nach ihrer eigenen Kontrolle kann sie jetzt erstmal wieder beruhigter ihre Reise fortsetzen. Der TGV- – kommt, er ist sehr voll. Aber Johanna findet neben einer Frau, die ihr mit einem freundlichen zugewandten Lächeln einen Sitzplatz anbietet, Raum sich niederzulassen. Auch ihr Koffer findet seinen Platz in ihrer Nähe. Erleichtert kommt sie mit der Mitreisenden ins Gespräch.

In Mannheim angekommen, stellt sie erstaunt fest, dass laut Anzeigetafel ihr Zug ausfällt. Aber nein, auf dem zweiten Blick sieht sie, dass ihr Zug nach Düsseldorf angezeigt wird. Die neuen Anzeigetafeln der Bahn können etwas verwirrend sein. Hauptsache, der Zug kommt.

Einige Minuten später teilt die Anzeigetafel mit, dass der Zug 15 Minuten später als geplant in Mannheim bereitgestellt wird. Noch später sind es 20 Minuten. Johanna wird nervöser und nervöser. Plötzlich kommt der Zug 10 Minuten früher als angekündigt, fährt aber 15 Minuten später als der Fahrplan es vorgibt. Verstehe dieses System der Bahn wer will, denkt Johanna.

Geschafft, jetzt hat sie den letzten Zug ihrer Reise erreicht. In diesem Zug wird ihre Fahrkarte kontrolliert. Johanna ist sich sicher, dass alles in Ordnung ist. Der Bahnbeschäftigte bestätigt dies. Johanna lehnt sich beruhigt und entspannt zurück. Sie betrachtet die vorbeiziehende Landschaft und freut sich über den Sonnenschein und an der bunten abwechslungsreichen Natur.  Sie unterhält sich angeregt mit der jungen Frau neben ihr, um sich die Zeit zu vertreiben.

Plötzlich schießt ein kritischer beunruhigender Gedanke durch ihren Kopf: „Ist mein Personalausweis noch gültig?“ Fahrkarte, Bahncard waren in Ordnung, aber Johanna entdeckt mit Schreck, dass der Personalausweis vor 2 Tagen seine Gültigkeit verloren hat. Da hat sie nochmal Glück gehabt, das der Bahnbeamte nicht Ihren Personalausweis so genau kontrolliert hat.

Was lernt Johanna für sich daraus? Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß! Oder komplizierter: Wenn Johanna glaubt, alles ist in Ordnung, dann ist alles in Ordnung. Dann ist sie ruhig, entspannt und souverän. Wenn Johanna glaubt, alles ist unsicher, dann ist sie auch unsicher. Oder: ein ruhiges Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.

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